Staffelstab-Übergabe in der Küche
Nach über drei Jahrzehnten engagierter und erfolgreicher Arbeit als Küchenchef im Kurparkhotel übergibt Herr Klaus Lynack nun den sprichwörtlichen Staffelstab an seinen langjährigen Kollegen Herrn André Maltusch. Auch Herr Maltusch ist seit inzwischen 30 Jahren fester Bestandteil des Küchenteams im Kurparkhotel und kennt Haus, Gäste und kulinarische Philosophie bis ins Detail.
Mit dieser Übergabe ist sichergestellt, dass die Küche des Kurparkhotels in gewohnt hoher Qualität und Verlässlichkeit weitergeführt wird. Herr Maltusch wird die kulinarische Linie von Herrn Lynack fortsetzen und zugleich mit eigener Handschrift und frischen Impulsen bereichern – zum Wohle unserer Gäste und im Sinne der erfolgreichen Tradition des Hauses.
André Maltusch im Gespräch
Herr Maltusch,
für welche Art der Küche stehen Sie?
Ich stehe für eine Küche, die ehrlich und bodenständig ist. Für mich bedeutet das: Wir arbeiten mit frischen, hochwertigen Produkten, die wir handwerklich sauber und mit Respekt vor dem Produkt zubereiten – ohne unnötigen Schnickschnack. Wichtig ist mir außerdem, dass wir als Team funktionieren. Nur wenn alle in der Küche Hand in Hand arbeiten und die Stimmung stimmt, kann am Ende ein Gericht entstehen, das wirklich überzeugt. Dieses Zusammenspiel aus Qualität der Zutaten, guter handwerklicher Arbeit und gelebtem Teamwork ist für mich die Grundlage meiner Kochphilosophie.
Herr Maltusch,
was genau verstehen Sie unter Teamwork in der Küche?
Gutes Essen entsteht nur, wenn das Team Hand in Hand und handwerklich sauber arbeitet. Neben hochwertigen Produkten sind für mich vor allem ein eingespieltes Team und eine positive, respektvolle Stimmung in der Küche entscheidend. Jede und jeder bringt seine Stärken ein, man unterstützt sich gegenseitig und verlässt sich aufeinander – dann greifen die Abläufe wie Zahnräder ineinander. Dieses Miteinander ist die Grundlage dafür, dass wir unsere Gäste jeden Tag auf konstant hohem Niveau kulinarisch begeistern können.
LIEBLINGSGERICHTE
Haben Sie persönlich ein Lieblings- oder ein Spezialgericht, nach dem die Gäste immer wieder fragen?
Das verändert sich ständig und hängt auch sehr von der Jahreszeit ab. Im Frühjahr sind es vor allem unsere Spargelgerichte, im Sommer schätze ich frischen, gebratenen Fisch, und im Herbst stehen Pfifferlinge bei mir hoch im Kurs.
Eine besondere Spezialität im Kurparkhotel ist das Pommersche Rind, das nach alter, traditioneller Art trocken gereift und abgehangen wird – man nennt das „dry aged“. Dieses Fleisch mag ich persönlich sehr gern, und auch unsere Gäste wissen die besondere Qualität und den intensiven Geschmack dieser Zubereitung zu schätzen.
TRENDS?
Lassen Sie sich beim Kochen von Trends leiten?
Leiten würde ich nicht sagen – aber ganz verschließen möchte ich mich neuen Entwicklungen auch nicht. Ich halte mich auf dem Laufenden und schaue genau hin, welche Trends wirklich zu uns und unserer Küche passen.
Ein schönes Beispiel sind die Königsberger Klopse, die wir früher vor allem von unserer Oma kannten. Solche klassischen Gerichte erleben gerade ein Comeback, und das finde ich sehr sympathisch. Auch moderne mediterrane oder asiatische Einflüsse finden durchaus ihren Weg in meine Küche – aber immer nur dann, wenn sie sich mit unserer ehrlichen, bodenständigen Linie verbinden lassen. Entscheidend ist für mich, dass der Trend nicht Selbstzweck ist, sondern unsere Gerichte sinnvoll ergänzt und unseren Gästen schmeckt.
WICHTIGKEIT DER KÜCHE
Wie wichtig ist die Küche aus Ihrer Sicht für einen erfolgreichen Hotelbetrieb mit zufriedenen Gästen?
Auf einer Skala von eins bis zehn würde ich der Küche eine neun einräumen. Sie ist das Aushängeschild, die Visitenkarte des Hotels. Gerade für die Gäste, die bei uns nicht nur einen kurzen Aufenthalt, sondern einen ganzen Urlaub verbringen gilt das. Ich denke, das Essen ist ein Aspekt, der sinnlich erlebt wird und damit in Erinnerung bleibt.
SERVICE?
Und welche Rolle spielt der Service?
Eine ebenso große Rolle. Schließlich findet hier der direkte zwischenmenschliche Kontakt statt. Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und Ehrlichkeit dem Gast gegenüber sind hier oberstes Gebot. Wichtig sind auch Kenntnisse über die Gerichte und die Produkte. So kann auch mal eine Empfehlung ausgesprochen werden und wenn‘ dann schmeckt, entsteht Vertrauen – etwas Familiäres.
GESUNDE ERNÄHRUNG
Welche Rolle spielt gesunde Ernährung für Sie beim Kochen?
Meine oberste Maßgabe, ausschließlich frischeste Produkte zu verwenden, die ich übrigens auch persönlich einkaufe, erklärt das eigentlich schon. Für unsere Gäste ist mir die Ausgewogenheit der Gerichte sehr wichtig. Das bedeutet, dass wir nicht nur auf den Geschmack achten, sondern auch darauf, dass die Speisen bekömmlich sind und eine gute Balance an Nährstoffen bieten. Frische, Qualität und eine ausgewogene Zusammenstellung sind für mich die Grundpfeiler einer gesunden und genussvollen Küche.
FREUDE AM BERUF?
Was macht Ihnen im Beruf am meisten Freude?
Ich koche einfach gerne – und das ist bis heute so geblieben. Langweilig wird dieser Beruf nie, denn ich kann mir neue Herausforderungen immer wieder selbst schaffen, zum Beispiel über den Einkauf neuer Produkte oder das Ausprobieren anderer Kombinationen.
Besonders Freude macht es mir, wenn ich beim Einkaufen genau das bekomme, was ich mir für ein Gericht vorgestellt habe – etwa einen Fisch, der wirklich so frisch ist, wie ich es mir wünsche. Wenn am Ende alles zusammenpasst und die Gäste zufrieden sind, ist das für mich die größte Bestätigung.
MOTIVATION?
Welche Motivation leitet Sie Tag für Tag?
Wirklich motivierend für mich ist die tägliche Bestätigung durch die Gäste, meine Mitarbeiter und meinen Chef. Es ist toll zu sehen, wie ich durch mein Handwerk überzeugen kann und im Team mit meinen Mitarbeitern mit Handwerk, Kreativität und Einfühlungsvermögen beste Ergebnisse erziele.

